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Ehrenamt und Work-Life-Balance: Die besten Tipps für dein Gleichgewicht

Du möchtest dich engagieren und suchst Tipps, wie Ehrenamt, Beruf und Privatleben langfristig zusammenpassen? Entdecke Strategien und echte Erfahrungen, mit denen du dein Engagement sinnvoll gestalten kannst – wissenschaftlich geprüft und praxisnah.

Verena
October 10, 2025

Warum deine Balance im Ehrenamt wichtig ist


Engagement im Ehrenamt bereichert, kann aber auch herausfordern. Das zeigen klare Empfehlungen aus der Forschung: Wer seine eigenen Ressourcen und Zeit realistisch einschätzt, überträgt das Engagement nicht nur in den Alltag, sondern legt die Grundlage dafür, dass Aufgaben erfüllend und nicht zu Belastung werden. Dazu zählt auch, das passende Ehrenamt zu wählen, persönliche Bedürfnisse im Blick zu behalten und frühzeitig offen zu kommunizieren, wenn die Belastung steigt (Canton, 2016).  


Ein besonders hilfreicher Ansatz ist die Unterteilung des Lebens in drei zentrale Bereiche: Sinn, Familie/Kontakte und Körper/Gesundheit (Canton, 2016). So findest du schnell heraus, welchem Bereich dein Engagement guttun soll und wie sich alles am besten verbinden lässt.


Praktische Tipps für gelingendes Engagement


Nutze die folgenden Strategien, um im Ehrenamt dauerhaft zufrieden und motiviert zu bleiben:


• Wähle dein Engagement so aus, dass es dir wirklich Freude macht und du daraus Energie ziehst. Überlege dabei auch, welche Qualifikationen du schon hast oder entwickeln möchtest. Wie du anstellst, kannst du in unserem Artikel Ehrenamt und persönliche Entwicklung nachlesen.
• Setze mit gutem Zeitmanagement und klaren Prioritäten Grenzen: Überlege, was wirklich wichtig und dringend ist – und was auch mal wegfallen kann. So schützt du deine Energie und vermeidest Überlastung (Canton, 2016).
• Arbeite im Team mit klaren Zuständigkeiten, damit keine Aufgaben doppelt gemacht werden. Transparente, offene Entscheidungswege helfen, Konflikte und Missverständnisse zu vermeiden (Canton, 2016).
• Achte immer auf deine eigenen Bedürfnisse: Wer für das Ehrenamt brennt, merkt manchmal zu spät, wo die eigene Belastungsgrenze liegt – deshalb ist regelmäßige Selbstreflexion besonders wichtig (Canton, 2016).
• Sprich offen und rechtzeitig an, wenn dir alles zu viel wird. Oft gibt es im Team Lösungen, mit denen Lasten besser verteilt und Probleme gemeinsam gelöst werden können (Canton, 2016).
• Suche aktiv den Austausch mit anderen Freiwilligen. So lernst du aus deren Erfahrungen und könnt euch gegenseitig unterstützen – das fördert Motivation und Zufriedenheit (Wolf & Zimmer, 2019).


Flexible Modelle & Austausch: Was Organisationen möglich machen


Viele Organisationen entwickeln heute flexible Modelle, mit denen du Engagement besser mit Beruf und Privatleben in Einklang bringen kannst. Der Austausch unter Freiwilligen hat sich als wertvoll gezeigt: Wer voneinander lernt und sich gegenseitig unterstützt, bleibt nachhaltiger dabei und erlebt das Ehrenamt als echte Bereicherung (Wolf & Zimmer, 2019).


Was sagt die Wissenschaft zum Wohlbefinden?


Eine aktuelle Studie im Industrial Relations Journal mit über 46.000 Angestellten aus Großbritannien hat untersucht, welche Programme tatsächlich Wohlbefinden stärken. Unternehmen boten verschiedenste Kurse an – von Achtsamkeit und Zeitmanagement bis zu Resilienz-Trainings, Coaching und Fitness-Apps. Die Ergebnisse zeigen: Wer an diesen Programmen teilnahm, war im Schnitt nicht zufriedener, manchmal sogar weniger. Die einzige klare Ausnahme: Wer von seinem Arbeitgeber die Möglichkeit zu freiwilligem Engagement erhielt, war nachweislich zufriedener mit dem Arbeitgeber und mit dem Leben, berichtete von besserer mentaler Gesundheit und war leidenschaftlicher im Beruf (taz, 2024).


Noch ein Befund aus der Studie: Die Forschenden prüften weitere Faktoren wie Alter, Arbeitspensum und Sorgearbeit und kontrollierten, ob psychisch angespannte Personen sich eher für Gesundheitsprogramme entscheiden. Das Ergebnis blieb eindeutig: Besonders gestresste Mitarbeitende hatten am meisten von Interventionen wie Engagement, und freiwillige Arbeit war der schlüssige Erfolgsfaktor für das Wohlbefinden – weit effektiver als all die üblichen Programme (taz, 2024).

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Quellen:

• Canon, B. (2016). Arbeit ist das halbe Leben, Ehrenamt das ganze? In: Hessische Jugend, Hessischer Jugendring. ://www.hessischer-jugendring.de/fileadmin/user_upload/pdf/Hessische_Jugend/PDF-Arbeit-ist-das-halbe-Leben.pdf
• Wolf, A. C. & Zimmer, A. 2019). Balanceakt hoch drei: Engagement, Beruf und Privatleben. Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung. https://www.wzb.eu/system/files/docs/sine/expertise_wolf-zimmer_0.pdf
• taz (2024). Work-Life-Balance: Ehrenamt statt Yogamatte. https://taz.de/Work-Life-Balance/!5986695/

Über DIE AUTOR*INNEN
Verena

Für Verena ist das Ehrenamt eine Chance, ihre Stärken sinnvoll einzusetzen, neue Menschen kennenzulernen und dabei persönlich zu wachsen. Im Content-Management-Team von letsact bringt sie ihre Marketing-Erfahrung ein, um andere zu inspirieren, ihre Talente gemeinnützig einzusetzen und die Freude und Wertschätzung des Engagements zu erleben.

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