Volunteer des Monats Oktober - Yannis
Yannis engagiert sich im Jugendzeltlager St. Bonifatius und sorgt dafür, dass 150 Kinder und Jugendliche zehn richtig tolle Tage verbringen können.
Yannis engagiert sich im Jugendzeltlager St. Bonifatius und sorgt dafür, dass 150 Kinder und Jugendliche zehn richtig tolle Tage verbringen können.
Wer bist du und was machst du, wenn du dich nicht gerade engagierst?
Ich bin Yannis, 23 Jahre alt, komme ursprünglich aus Gießen und studiere Geschichte im Master of Arts in Mainz. Nebenbei arbeite ich noch in einem Café in der Mainzer Neustadt. Im Moment mache aber ich ein Erasmus-Semester in Valencia.
Wo oder für was engagierst du dich?
Ich engagiere mich im Jugendzeltlager St. Bonifatius in Gießen. Das ist eine Jugendfreizeit, mit der wir jedes Jahr im Sommer für zehn Tage mit bis zu 150 Kindern und an die 70 MitarbeiterInnen auf einen Zeltplatz fahren und eine unheimlich tolle Zeit erleben. Die Kinder zwischen 9 und 13 und unsere MitarbeiterInnen zwischen 15 und 30 Jahren haben viele Glaubens- und Lebenseinstellungen und verschiedene Herkunftsländer. So sind wir immer eine bunte Truppe, die jedes Jahr wieder zu einer tollen Gemeinschaft wird.
In den zehn Tagen spielen wir mit den Kindern Spiele, machen Wanderungen, singen am Lagerfeuer und vieles mehr. Jedes Jahr haben wir ein ganz besonderes Motto, das uns über das gesamte Lager begleitet und für die einzelnen Spiele wiederrum den Rahmen stellt. Wir gehen also nicht einfach wandern, sondern wir müssen Material für ein Filmset sammeln, um einen Hollywoodfilm zu drehen, oder wir gehen auf die Jagd nach Weltraumkristallen, um unser Raumschiff zu reparieren. Das hat mich schon als Kind jedes Jahr fasziniert.
Was sind dabei deine Aufgaben?
Meine Aufgabe oder eher Position heißt Lagerleitung, kurz Lalei. Ich und meine drei KollegInnen sind für die gesamte Planung und Durchführung des Lagers und aller zugehörigen Veranstaltungen verantwortlich. Im Vorfeld eines jeden Lagers fahren wir durch Deutschland und halten Ausschau nach geeigneten Zeltplätzen, wir schreiben den Wochenplan mit Tagesdispositionen für alle MitarbeiterInnen, wir bestellen die gesamte Verpflegung für das Lager und noch so einiges mehr. Im Lager schauen wir danach, dass der gesamte Ablauf reibungslos funktioniert, unterstützen unser Team wo wir können, sind aber auch oft genug dafür zu haben, mit den Kindern das ein oder andere Spiel zu spielen.
Wieso engagierst du dich?
Angefangen habe ich, weil ich selbst als Kind ins Zeltlager gefahren bin und es mir damals schon unglaublich viel Spaß gemacht hat. Als ich dann zu alt war, um als Kind mitzufahren, wollte ich dann nicht, dass es das schon gewesen ist. Außerdem ist mein großer Bruder als Mitarbeiter mitgefahren, da wollte ich dann natürlich auch.
Inzwischen sind einige Gründe dazu gekommen: Erstens sind die Leute im Zeltlager alle meine Freunde. Auch wenn wir uns nur selten sehen, manchmal wirklich nur für das Lager im Sommer, freue ich mich jedes Mal wieder wie verrückt, das ganze Team zu sehen und mit allen am Lagerfeuern zu sitzen. Zweitens weiß ich, dass mir das Lager als Kind selbst viel Spaß gemacht hat und das will ich weitergeben. Außerdem kann man im Zeltlager die verrücktesten Ideen haben, sich zwei drei Leute schnappen und direkt umsetzen. Danach sind dann alle begeistert, meistens vor allem die Kids. Warum nicht einfach Mal eine fünf Meter hohe Rakete bauen? Wo kann man das sonst machen? Drittens ist das Zeltlager für mich eine Zeit, in der nur das Hier und Heute zählt. Dle großen Sorgen, die ich vielleicht außerhalb vom Zeltlager habe, sind da wie vergessen.
All diese Gründe kann man eigentlich ganz gut zusammenfassen: Das Zeltlager macht mir einfach unglaublich viel Spaß.
In einem Wort: Engagement ist
spaßig.
Und zum Schluss: Hast du vielleicht eine schöne/lustige/inspirierende...Geschichte während deines Engagements erlebt? Wenn ja, teile sie doch gern mit uns:
Das Zeltlager ist eine ganze Menge Arbeit als Lagerleitung, vor allem in den Wochen unmittelbar vor Beginn des Lagers. Da ist das ganze ein Full-Time-Job. Da kommt man manchmal ganz gut gestresst im Lager an. Das war bei mir dieses Jahr genauso. Der erste Tag war dann auch sehr vollgepackt: Ich bin den ganzen Tag auf den Beinen gewesen und abends ziemlich fertig. Ich bin dann aber, warum weiß ich nicht mehr, nochmal über den Platz gelaufen und an mir sind zwei Kinder vorbeigekommen, die sich unterhalten haben. Das eine Kind hat dann zu dem anderen gesagt: „Das war für mich heute der schönste Tag meines Lebens, ich will noch nicht ins Bett“. Da habe ich mir dann direkt wieder gedacht: „Ah Yannis, das war`s, deswegen tust du dir den Stress jedes Jahr wieder an“.
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