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Cybermobbing – Das unsichtbare Ungeheuer der digitalen Ära

Was ist Cybermobbing, was ist die Motivation dahinter und ab wann ist es eigentlich strafbar? All das erfährst du u.a. in diesem Blogbeitrag. Außerdem: Was du gegen Cybermobbing tun und an welche Anlaufstellen du dich wenden kannst.

Charis
November 16, 2023

Cybermobbing ist eine dunkle Seite der digitalen Welt, die mit der rasanten Entwicklung des Internets an Bedeutung gewonnen hat. Während die Anonymität und Reichweite des Internets viele Türen öffnet, bietet sie auch eine Bühne für belästigendes und schädigendes Verhalten.

Was ist Cybermobbing?

Cybermobbing beschreibt das gezielte Beleidigen, Bedrohen, Bloßstellen oder Belästigen von Personen über digitale Medien. Anders als traditionelles Mobbing, das auf dem Schulhof endet, folgt Cybermobbing den Betroffenen bis in ihr Privatleben.

Formen und Arten von Cybermobbing

Cybermobbing kann sich in unterschiedlichsten Formen zeigen, die oft spezifische digitale Kanäle nutzen:

  • Beleidigende Nachrichten und Kommentare: Das Versenden oder Posten von verletzenden oder bedrohlichen Nachrichten direkt an das Opfer oder auf öffentlichen Plattformen. Dazu gehören auch diskriminierende Kommentare bezüglich Rasse, Geschlecht, Religion oder sexueller Orientierung.
  • Verbreitung von Gerüchten und Lügen: Hier nutzen Täter*innen soziale Netzwerke, um falsche Informationen oder Gerüchte über jemanden zu verbreiten, um dessen Ruf zu schädigen.
  • Persönliche Informationen preisgeben (Doxxing): Das Suchen und Veröffentlichen privater oder vertraulicher Informationen über eine Person im Internet ohne deren Zustimmung.
  • Fälschung der Identität: Cybermobber*innen erstellen oft gefälschte Profile im Namen ihrer Opfer auf sozialen Medien oder in Foren, um diese in Misskredit zu bringen.
  • Cyberstalking: Eine intensive Form des Cybermobbings, die das kontinuierliche Belästigen und Verfolgen einer Person einschließt, oft verbunden mit Drohungen.
  • Digitales Posing: Das Posten von peinlichen, oft bearbeiteten Fotos oder Videos von Personen ohne deren Erlaubnis.
  • Ausschluss aus Online-Gruppen: Eine subtilere Form des Cybermobbings kann der bewusste Ausschluss von Zielpersonen aus Online-Communities oder Gruppen sein.

Diese verschiedenen Formen können sich überlappen und in manchen Fällen gleichzeitig auftreten, was die Intensität und den Schaden für das Opfer erhöht.

Cybermobbing kann ganz unterschiedliche Formen annehmen.

Erkennungszeichen: Wann beginnt Cybermobbing?

Cybermobbing beginnt oft an einem Punkt, der zunächst harmlos erscheinen mag. Es kann mit einem “Scherz” anfangen, der online geteilt wird oder mit einer negativen Bewertung, die dann eskaliert. Der Übergang von einem einmaligen Vorfall zu einem andauernden Problem kann fließend sein. Zu den Anzeichen, die darauf hindeuten, dass Cybermobbing beginnen könnte, gehören:

  • Wiederholung: Ein einmaliger negativer Kommentar ist bedauerlich, aber oft nicht schädlich. Wenn solche Kommentare jedoch wiederholt auftreten, kann dies ein Zeichen von Cybermobbing sein.
  • Systematische Ausgrenzung: Wenn jemand bewusst aus Online-Aktivitäten oder Gesprächen ausgeschlossen wird, kann dies ein Vorbote für weiteres Mobbing sein.
  • Veränderungen im Online-Verhalten: Opfer von Cybermobbing zeigen oft veränderte Muster in ihrem Online-Verhalten, wie das Vermeiden von sozialen Netzwerken oder das Löschen von Profilen.
  • Emotionale Veränderungen: Angstzustände, Depressionen oder Veränderungen im Selbstwertgefühl können auftreten, bevor Cybermobbing als solches erkannt wird.
  • Physische Reaktionen: Schlafstörungen, Gewichtsverlust oder -zunahme und andere stressbedingte physische Symptome können Hinweise darauf sein, dass jemand online gemobbt wird.

Es ist entscheidend, sensibel für diese Zeichen zu sein und bei Verdacht aktiv zu werden. Präventive Gespräche über Cybermobbing und dessen Anzeichen mit Kindern und Jugendlichen sind ein wichtiger Schritt, um frühzeitig einzugreifen und Unterstützung zu bieten.

Das Ausmaß des Problems

Fast jede fünfte Schülerin bzw. jeder fünfte Schüler (16,7 Prozent) zwischen acht und 21 Jahren hatte schon Erfahrung mit Cybermobbing. Das ergab die bundesweite Online-Befragung “Cyberlife IV - Cybermobbing bei Schülerinnen und Schülern”, die 2022 durchgeführt wurde. Viele Fälle von Cybermobbing werden aber gar nicht gemeldet - entweder weil die Opfer Angst vor Rache haben oder weil sie glauben, dass ihnen nicht geholfen werden kann. Deswegen gehen Expert*innen davon aus, dass die tatsächliche Zahl der Betroffenen wesentlich höher ist als die offiziell gemeldeten Fälle.

In Anbetracht der alarmierenden Zahlen ist Prävention durch Bildung entscheidend. Schulen, Eltern und gemeinnützige Organisationen arbeiten zunehmend zusammen, um Aufklärungskampagnen zu starten und junge Menschen über die Risiken und Folgen von Cybermobbing zu informieren.

Opfer und Täter*innen: Wer ist betroffen und wer sind die Täter*innen?

Opfer können alle Altersgruppen, Geschlechter und soziale Schichten umfassen. Täter*innen sind oft anonym, manchmal aber auch Bekannte oder ehemalige Freund*innen, die online agieren, wo sie sich unangreifbar fühlen.

Ursachen und Motivation hinter Cybermobbing

Die Gründe, warum Menschen zu Cybermobbbern werden, sind vielschichtig und komplex. Hier sind einige Faktoren, die eine Rolle spielen können:

  • Anonymität: Das Internet bietet einen Grad an Anonymität, der es manchen Personen leichter macht, andere zu beleidigen oder zu schikanieren, ohne direkte Konsequenzen fürchten zu müssen. Die Trennung von der physischen Welt kann zu einem Empathiemangel führen, bei dem die Täter*innen die emotionalen Auswirkungen ihrer Handlungen auf das Opfer nicht unmittelbar sehen oder spüren.
  • Macht und Kontrolle: Einige Cybermobber*innen sind möglicherweise in ihrem realen Leben Opfer von Mobbing oder Gewalt und suchen online nach einem Bereich, in dem sie selbst Macht und Kontrolle ausüben können. Das Internet bietet eine Plattform, auf der sie sich stark und einflussreich fühlen können, indem sie andere erniedrigen.
  • Soziale Anerkennung: Insbesondere Jugendliche können durch Cybermobbing versuchen, Aufmerksamkeit zu erlangen oder ihren Status in einer Gruppe zu erhöhen. Wenn Mobbingverhalten in einer Gemeinschaft als akzeptabel angesehen wird, können einige Personen sich dazu hingezogen fühlen, um Anerkennung oder Akzeptanz zu gewinnen.
  • Langeweile oder Unterhaltung: Es mag trivial erscheinen, aber einige Fälle von Cybermobbing entstehen aus Langeweile. Die Täter*innen suchen nach einer Form der Unterhaltung, ohne über die Konsequenzen ihres Handelns nachzudenken.
  • Rache: Cybermobbing kann auch als Form der Rache eingesetzt werden. Opfer früherer Konflikte oder Personen, die sich ungerecht behandelt fühlen, nutzen das Internet, um sich an anderen zu rächen.
  • Gruppendruck: In Gruppen oder Cliquen kann Druck ausgeübt werden, um an Mobbingaktionen teilzunehmen. Die Furcht, selbst Außenseiter*in zu werden, kann dazu führen, dass sich Individuen an Mobbing beteiligen, auch wenn sie es persönlich nicht unterstützen.
  • Unzureichendes Verständnis der Konsequenzen: Viele Menschen, insbesondere junge, verstehen nicht vollständig die langfristigen Auswirkungen, die Cybermobbing auf die Opfer haben kann. Dieses Unwissen kann dazu führen, dass sie Handlungen begehen, ohne die Schwere der Situation zu realisieren.
  • Fehlende Konfliktlösungsfähigkeiten: Einige Personen haben möglicherweise nie gelernt, Konflikte auf eine gesunde Weise zu lösen. Sie wenden sich dem Mobbing zu, weil sie keine anderen Mechanismen haben, um mit ihren Frustrationen oder Konflikten umzugehen.
  • Nachahmungseffekt: Cybermobbing kann auch ein gelerntes Verhalten sein, das durch Nachahmung entsteht. Wenn Kinder und Jugendliche sehen, dass andere Mobbing ohne Konsequenzen betreiben, könnten sie dieses Verhalten übernehmen.

Täter*innen fühlen sich im Internet oftmals anonym und haben keine Angst vor Konsequenzen.

Um Cybermobbing entgegenzuwirken, ist es wichtig, dass Eltern, Lehrkräfte und die Gesellschaft als Ganzes sich dieser Ursachen bewusst sind und aktiv Maßnahmen ergreifen, um präventiv zu arbeiten. Dazu gehört das Schaffen von Bewusstsein, das Lehren von Empathie und sozialen Fähigkeiten sowie die Implementierung von klaren Richtlinien und Konsequenzen für mobbendes Verhalten im Internet.

Folgen von Cybermobbing

Cybermobbing ist nicht nur ein vorübergehendes Problem, das mit dem Ausschalten des Computers oder Smartphones verschwindet. Es hat tiefgreifende und lang anhaltende Folgen für die Opfer, die von psychischen Beeinträchtigungen bis hin zu physischen Reaktionen reichen können. Hier sind einige der gravierendsten Auswirkungen:

  • Psychologische Auswirkungen: Opfer von Cybermobbing erleiden häufig psychologische Traumata. Sie können Symptome von Angststörungen, Depressionen, geringem Selbstwertgefühl und in extremen Fällen sogar posttraumatische Belastungsstörungen entwickeln. Die anhaltende Natur des Internets bedeutet, dass die beleidigenden oder erniedrigenden Nachrichten weiter existieren und wiederholt zu Schmerz führen können.
  • Soziale Isolation: Menschen, die online schikaniert werden, ziehen sich oft aus sozialen Interaktionen zurück, aus Angst vor weiterer Belästigung oder aus Scham über das, was ihnen widerfahren ist. Diese Isolation kann zu Einsamkeit und einem weiteren Rückgang des Selbstwertgefühls führen.
  • Akademische und berufliche Auswirkungen: Die Konzentration auf Studien oder Arbeit kann durch die Belastung von Cybermobbing stark beeinträchtigt werden. Schülerinnen und Studentinnen zeigen oft einen Abfall der Leistungen und in einigen Fällen führt dies bis zum Schulabbruch oder Verlust des Arbeitsplatzes.
  • Physische Gesundheitsprobleme: Der Stress und die Angst, die durch Cybermobbing verursacht werden, können auch zu körperlichen Gesundheitsproblemen wie Kopfschmerzen, Magenbeschwerden, Schlafstörungen und allgemeiner Erschöpfung führen.
  • Risiko selbstschädigenden Verhaltens: In einigen Fällen kann Cybermobbing zu selbstschädigenden Handlungen wie Ritzen oder anderen Arten von Selbstverletzungen führen. Es kann auch das Risiko für Suizidgedanken und -versuche erhöhen, insbesondere bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
  • Reputationsschäden: Cybermobbing kann den Ruf eines Menschen dauerhaft beschädigen, insbesondere wenn Gerüchte oder private Informationen öffentlich gemacht werden. Diese Art von Rufschädigung kann schwer rückgängig zu machen sein und langfristige Auswirkungen auf persönliche Beziehungen und berufliche Chancen haben.

Rechtliche Aspekte: Wann ist Cybermobbing strafbar?

In Deutschland wird Cybermobbing unter verschiedenen rechtlichen Aspekten betrachtet und kann je nach Schwere des Falls strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Hier einige relevante Gesetze und Paragraphen des deutschen Strafgesetzbuchs (StGB), die in Fällen von Cybermobbing zur Anwendung kommen können:

  • § 185 StGB - Beleidigung: Das Senden beleidigender Inhalte kann eine strafbare Handlung darstellen. Unter Beleidigung versteht man eine Kundgebung der Missachtung oder Nichtachtung.
  • § 186 StGB - Üble Nachrede: Das Verbreiten unwahrer Tatsachen über eine Person, welche diese herabwürdigen können, fällt unter üble Nachrede und ist strafbar.
  • § 187 StGB - Verleumdung: Wer wider besseres Wissen unwahre Tatsachen verbreitet, die geeignet sind, das Ansehen einer Person zu schädigen, macht sich der Verleumdung schuldig.
  • § 238 StGB - Nachstellung (Stalking): Wenn das Cybermobbing Formen annimmt, die das Opfer beharrlich verfolgen und dadurch dessen Lebensgestaltung schwerwiegend beeinträchtigen, kann dies als Stalking bewertet werden.
  • § 240 StGB - Nötigung: Wenn jemand im Internet zu etwas gezwungen wird, etwa durch Drohungen oder Erpressung, kann dies eine Nötigung darstellen.
  • § 201a StGB - Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen: Dies betrifft Fälle, in denen private Bilder ohne Zustimmung des Abgebildeten verbreitet werden.

Die genannten Paragraphen können je nach Sachlage und Zusammenhang des Cybermobbings zur Anwendung kommen. Darüber hinaus können Opfer von Cybermobbing zivilrechtliche Schritte einleiten und beispielsweise Unterlassung, Widerruf oder Schadensersatz fordern.

Es ist ebenfalls wichtig zu erwähnen, dass im Jahr 2017 das Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NetzDG) in Kraft trat, welches Betreiber*innen von sozialen Netzwerken dazu verpflichtet, offensichtlich rechtswidrige Inhalte innerhalb kurzer Fristen zu löschen oder zu sperren.

In Deutschland sind die rechtlichen Rahmenbedingungen also darauf ausgerichtet, Opfer von Cybermobbing zu schützen und Täter*innen zur Rechenschaft zu ziehen. Allerdings ist die Beweisführung oft eine Herausforderung, und es ist entscheidend, dass Opfer Beweise sichern und sich frühzeitig an die Polizei oder an Beratungsstellen wenden.

Cybermobbing hat tiefgreifende und lang anhaltende Folgen für die Opfer, die von psychischen Beeinträchtigungen bis hin zu physischen Reaktionen reichen können.

Unterstützung und Hilfe

Für Betroffene von Cybermobbing gibt es in Deutschland mehrere Anlaufstellen, die Unterstützung und Beratung bieten. Hier sind einige wichtige Adressen:

  • Nummer gegen Kummer e.V.: Unter der Telefonnummer 116 111 finden Kinder und Jugendliche ein offenes Ohr für ihre Probleme, einschließlich Cybermobbing. Auch per Chat ist eine Beratung möglich.
  • JUUUPORT: JUUUPORT ist eine kostenlose Online-Beratung von Jugendlichenfür Jugendliche, die bei allen Problemen im Netz unterstützt, z.B. bei Cybermobbing, Cybergrooming oder Mediensucht.
  • JugendSupport: Dies ist ein Online-Beratungsangebot speziell für Jugendliche, die von Cybermobbing betroffen sind.
  • klicksafe: Als EU-Initiative für mehr Sicherheit im Netz bietet klicksafe umfangreiche Informationen und Materialien zum Thema Cybermobbing, einschließlich Tipps, was Betroffene tun können.
  • Bündnis gegen Cybermobbing e.V.: Diese Organisation setzt sich für die Prävention von Cybermobbing ein und bietet umfangreiche Informationen und Hilfe für Opfer und deren Angehörige.
  • polizei-beratung.de: Die offizielle Präventionsseite der Polizei informiert über die Gefahren im Netz und bietet auch Ratschläge für den Umgang mit Cybermobbing.
  • Schau hin! Was dein Kind mit Medien macht.: Ein Medienratgeber für Familien, der ebenfalls Themen wie Cybermobbing aufgreift und Unterstützung bietet.
  • Beratungsstellen vor Ort: Viele Städte und Gemeinden verfügen über Beratungsstellen, die persönlich aufgesucht werden können. Diese Einrichtungen sind oft in Suchmaschinen oder über die Websites der Kommunen zu finden.
  • Rechtsberatung: In Fällen, in denen rechtliche Schritte in Betracht gezogen werden, kann eine Erstberatung bei einem Rechtsanwalt sinnvoll sein. Viele Anwälte bieten eine kostenlose Erstberatung an.

Die Polizei vor Ort kann Dir im akuten Fall weiterhelfen. Unter www.polizei-beratung.de kannst du die für dich zuständige polizeiliche Beratungsstelle finden oder du wählst die allgemeine Notrufnummer 112.

Handlungsoptionen: Was kann man gegen Cybermobbing tun?

Wenn man mit Cybermobbing konfrontiert wird, ist es wichtig, schnell und entschlossen zu handeln. Hier sind konkrete Schritte, die man unternehmen kann:

  1. Beweise sichern: Speichere und dokumentiere alle beleidigenden Nachrichten, Kommentare, Bilder oder Videos. Screenshots und das Speichern von URLs sind wichtige Beweise, falls die Situation eskaliert oder rechtliche Schritte notwendig werden.
  2. Kommunikation einstellen: Reagiere nicht auf Provokationen. Jede Antwort kann den/die Mobber*in weiter ermutigen. Es ist oft effektiver, die Kommunikation abzubrechen.
  3. Blockieren und melden: Nutze die Blockier- und Meldefunktionen der sozialen Netzwerke oder Messaging-Dienste, um den Kontakt mit dem/der Täter*in zu unterbinden und die Plattformbetreiber auf das Problem aufmerksam zu machen.
  4. Kontakt zu Vertrauenspersonen aufnehmen: Sprich mit Freund*innen, Familie oder Lehrkräften über das Problem. Externe Unterstützung kann sowohl emotionalen Beistand bieten als auch dabei helfen, weitere Schritte zu planen.
  5. Beratungsstellen kontaktieren: Ziehe es in Betracht, eine der oben genannten Beratungsstellen zu kontaktieren. Sie bieten professionelle Unterstützung und können bei der Bewältigung des Erlebten helfen.
  6. Datenschutzeinstellungen überprüfen: Stelle sicher, dass deine Online-Profile gut geschützt sind. Überprüfe die Datenschutzeinstellungen und passe sie so an, dass persönliche Informationen und Beiträge nur für vertrauenswürdige Personen sichtbar sind.
  7. Juristische Schritte erwägen: Informiere dich über deine Rechte und erwäge juristische Schritte gegen den/die Täter*in. Eine Anzeige bei der Polizei kann in Betracht gezogen werden, insbesondere wenn strafbare Handlungen vorliegen.
  8. Öffentliche Aufmerksamkeit meiden: Vermeide es, das Cybermobbing öffentlich auf der gleichen Plattform zu thematisieren, da dies die Situation verschlimmern könnte. Arbeite stattdessen im Hintergrund mit den Plattformbetreibern zusammen.
  9. Psychologische Hilfe in Anspruch nehmen: Cybermobbing kann tiefe seelische Wunden hinterlassen. Professionelle Hilfe durch Psychologinnen oder Therapeutinnen kann dabei helfen, das Erlebte zu verarbeiten.
  10. Präventionsarbeit leisten: Engagiere dich langfristig für Präventionsarbeit, um das Bewusstsein für Cybermobbing zu schärfen und anderen zu helfen.

Indem man diese Schritte verfolgt, kann man sich nicht nur selbst schützen und unterstützen, sondern auch dazu beitragen, dass Cybermobbing weniger Raum in unserer Gesellschaft einnimmt.

Aktivismus und Engagement gegen Cybermobbing

Ein aktives Vorgehen gegen Cybermobbing kann sowohl auf individueller Ebene als auch durch die Teilnahme an größeren Kampagnen und Initiativen erfolgen. Hier sind einige Beispiele, wie du dich gegen Cybermobbing engagieren kannst:

  • Teilnahme an Kampagnen: Es gibt regelmäßig Kampagnen gegen Cybermobbing, wie z.B. den „Aktionstag für Toleranz & gegen Gewalt im Internet“ oder die „No Hate Speech Movement“ der Europarat-Initiative.
  • Bildungsprogramme unterstützen: Viele Organisationen bieten Programme für Schulen an, um Aufklärungsarbeit zu leisten. Das Unterstützen solcher Programme oder das Anbieten von Workshops kann dabei helfen, Bewusstsein zu schaffen.
  • Öffentliches Bewusstsein schaffen: Mit Blogartikeln, Social-Media-Posts oder Videos kann man auf das Thema aufmerksam machen und anderen Betroffenen eine Stimme geben.
  • Mitwirkung bei Beratungsstellen: Sich ehrenamtlich bei einer Beratungsstelle zu engagieren oder eine Peer-Beratungsgruppe zu gründen, kann direkte Hilfe für Betroffene bieten.
  • Entwicklung von Ressourcen: Die Erstellung von Informationsmaterialien, Leitfäden und Hilfsangeboten kann sowohl Betroffenen als auch Bildungseinrichtungen helfen, Cybermobbing zu bekämpfen.
  • Kooperation mit Technologieunternehmen: Aktivist*innen können auch Druck auf soziale Medien und Plattformen ausüben, um sicherere Online-Umgebungen und effektivere Berichterstattungssysteme zu fördern.
  • Politische Initiativen unterstützen: Auf politischer Ebene kann man sich für die Schaffung oder Verschärfung von Gesetzen gegen Cybermobbing einsetzen.
  • Kunst und Kultur nutzen: Kreative Wege, wie Theaterstücke, Filme oder Kunstprojekte, können genutzt werden, um das Thema Cybermobbing anzusprechen und Empathie zu fördern.
  • Teilnahme an Online-Communities: Es gibt zahlreiche Online-Foren und Communities, die sich dem Kampf gegen Cybermobbing widmen. Durch die aktive Teilnahme kann man Betroffene unterstützen und zur Prävention beitragen.
  • Fundraising und Spendenaktionen: Geldmittel für Anti-Cybermobbing-Organisationen zu sammeln, kann deren Arbeit unterstützen und dazu beitragen, langfristige Projekte zu finanzieren.

Indem man sich bei diesen und ähnlichen Aktivitäten engagiert, trägt man dazu bei, eine Kultur der Unterstützung zu schaffen und das Bewusstsein für die Problematik des Cybermobbings zu erhöhen.

Auch auf letsact gibt es immer wieder Engagement-Angebote gegen Cybermobbing. Öffne hier einfach die App, gib deinen Ort ein und entdecke tolle Unterstützungsmöglichkeiten in deiner Nähe.

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Über DIE AUTOR*INNEN
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