Keine "Digital Natives"?
So macht ihr eure Organisation fit für den digitalen Wandel.

So macht ihr eure Organisation fit für den digitalen Wandel.
Für Organisationen und Vereine bedeutet Digitalisierung ein Strukturwandel. Einige sehen darin vor allem Potenziale und stehen dem Thema positiv gegenüber. Für andere wiederum stellt der digitale Wandel eine große Aufgabe dar: Der Digital-Report 2020 zeigt, dass 30 % der Befragten die Digitalisierung als große, weitere 21 % sogar als eine sehr große Herausforderung für ihre Organisation empfinden. Dabei stechen vor allem folgende Punkte heraus:
Digitalisierung im freiwilligen Engagement bedeutet aber nicht allein die Umstellung auf digitale Organisationsstrukturen. Auch freiwillige Tätigkeiten werden vermehrt online und digital ausgeführt:
"Ein relevanter Anteil des Engagements junger Menschen findet inzwischen digital vermittelt statt. Bestehende Formen des Engagements werden durch Formen digitalen Engagements nicht ersetzt, sondern ergänzt." (Dritter Engagementbericht des BMFSJ)
Dabei kann das Engagement verschiedene Formen annehmen: von einem Spendenanruf für einen guten Zweck, über das Unterschreiben einer Petition bis hin zur Einladung zur nächsten Mitgliederversammlung per Social-Media-Aufruf. Die Freiwilligen schätzen an dieser Art des Engagements besonders, dass sie freier entscheiden können, wofür und wann sie sich engagieren.
Trotz der Herausforderungen sehen 80 % der NPOs in Deutschland mehr Chancen als Risiken in der Digitalisierung. Denn:
Euch haben die Vorteile überzeugt und ihr wollt nun den digitalen Wandel in Eurer Organisation vorantreiben? Super! So könnt ihr dabei vorgehen:
Der Weg zu digitalem Engagement ist abhängig vom aktuellen Entwicklungsstand der Organisationen, den Kompetenzen und Bedarfen der Engagierten und den Ressourcen, die zur Verfügung stehen. Deswegen ist es sinnvoll, strukturiert und strategisch an die Aufgabe heranzugehen. Folgende Dinge solltet ihr euch fragen:
Habt ihr diese Fragen beantwortet, geht es an eine Bestandsanalyse. Überprüft, ob alle Personen in eurer Organisation Zugang zu digitaler und technischer Grundversorgung haben. Fragt euch außerdem, ob Barrieren abgebaut werden können, indem Geräte, Räume und Begleitung bereitgestellt werden. Auch interne und ggf. externe Ansprechpartner solltet ihr abklären.
Wie digital eure Organisation schon ist, könnt ihr mithilfe des Digital-Schnellchecks von Haus des Stiftens testen:
Hier geht's zum Digital-Schnellcheck
In diesem Schritt solltet ihr euch mit diesen Fragen beschäftigen:
Habt nicht zu hohe Erwartungen an die Lernenden. Jede Person hat ihr eigenes Lerntempo und benötigt mehr oder weniger Hilfe, um neue Tools zu erlernen. Reagiert hier dementsprechend mit Verständnis und Geduld.
Jetzt ist die Zeit, um die strukturellen Veränderungen in eurer Organisation zu verankern und zu reflektieren. Gibt es Verantwortliche für die Digitalisierung? Und wenn nicht, wer könnte das übernehmen? Gibt es eine Strategie und wurden Handlungsfelder identifiziert? Was ändert sich in eurer Arbeitsweise durch die veränderten Bedingungen? Ihr solltet auf jeden Fall einen Digitalisierungsbeauftragten ernennen, der einen Überblick über den ganzen Prozess behält und als Ansprechpartner für alle anderen Beteiligten gilt. Natürlich könnt ihr dieses Amt auch in bestimmte Arbeitsbereiche aufteilen, um so besser auf die Kompetenzen der einzelnen Personen zu reagieren (z.B. Datenschutz, Social-Media, Online-Petitionen, IT...).
Geht auf jeden Fall mit Offenheit, Neugier und Spaß an das Thema Digitalisierung. Und seid nicht zu schnell frustriert, wenn etwas nicht klappt - sei es die Technik oder der Mensch. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und alles braucht seine Zeit. Aber ihr werdet sehen: Die Arbeit wird sich lohnen und ihr legt damit einen wichtigen Grundstein für die Zukunft eurer Organisation. Viel Erfolg und Freude dabei! 😊
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