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Zu viel Papierkram?
Vereinsarbeit

Zu viel Papierkram?

Bürokratische Herausforderungen binden in Vereinen wertvolle Zeit, die besser für das Engagement genutzt werden könnte. Dieser Artikel beleuchtet, wie Verwaltungsaufgaben Vereine belasten und stellt drei Organisationen vor, die praktische Unterstützung bieten, um diesen Aufwand zu minimieren.

Charis
Jan 10, 2021

Laut einer Studie aus Baden-Württemberg muss sich ein durchschnittlich großer Verein 42 Tage im Jahr oder sechs Stunden pro Woche mit bürokratischen Hürden auseinandersetzen. Das ist einfach viel zu viel, wenn man bedenkt, dass das freiwillige Engagement bei Vereinen und Organisationen im Fokus stehen sollte.

Ein durchschnittlich großer Verein muss sich 42 Tage im Jahr oder sechs Stunden pro Woche mit bürokratischen Hürden auseinandersetzen.

Oftmals geht es dabei um folgende vier Teilaspekte:

Organisationsinterne Verwaltungsaufgaben

Dazu gehört u.a. die Verwaltung von Mitgliedern und freiwillig Engagierten. Das ist insbesondere dann aufwendig, wenn ein polizeiliches Führungszeugnis von den Engagierten vorgelegt werden muss.

Antrags- und Genehmigungsverfahren bei Behörden und Ämtern

Antrags- und Genehmigungsverfahren können sehr kompliziert und lang sein. So ist der Gründungseintrag in ein amtliches Register oder eine Änderung häufig mit viel Mühe verbunden, wenn sich z.B. kein Notar finden lässt. Außerdem gibt es zahlreiche gesetzliche Verordnungen, die es bei Veranstaltungen zu beachten gilt: Hygiene-, Brandschutz- und Lebensmittelverordnungen, sowie Minijobregelungen, TÜV-Prüfungen, Lärm- und Jugendschutzverordnungen....

Steuerrecht

Auch das Steuerrecht kann für freiwillig Engagierte sehr kompliziert sein. Besonders kleine Vereine, die keine professionelle Buchhaltung oder Steuerberatung bezahlen können, empfinden dies als Herausforderung.

Beantragung und Verwaltung von Fördermitteln

Von Bundesmodellprogrammen über leistungsbezogene Aufträge bis hin zu institutionellen Zuwendungen gibt es zwar viele Möglichkeiten, öffentliche Fördermittel zu beantragen, doch oftmals sind die Antragsverfahren sehr komplex und aufwendig.

Viel könnt ihr als Organisation leider nicht gegen diesen bürokratischen Aufwand tun, die Veränderung muss auf politischer Ebene stattfinden. Was ihr aber tun könnt, ist, euch die richtigen Ansprechpartner zu suchen, die euch in diesen Dingen unterstützen. Hier kommen unsere Top 3:

1. Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt

Im Juli 2020 hat die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt ihre Arbeit in Neustrelitz aufgenommen. Damit gibt es erstmals eine bundesweit tätige Anlaufstelle zur Förderung ehrenamtlichen Engagements. Die Stiftung sieht sich vor allem als Servicestelle rund um die Fragen Mitgliedergewinnung, Vereinsrecht, Fundraising und Fördermittel, Gemeinnützigkeit, Datenschutz...

2. Deutsches Ehrenamt e.V.

Auf der Website gibt es viele interessante Infos zur Vereinsgründung, Haftung & Versicherungen, Steuern und Finanzen, Förderung usw. Außerdem wird eine kostenlose Rechtsberatung für Mitglieder des "Deutschen Ehrenamts" und Besitzer des Vereins-Schutzbriefs angeboten.

3. Stiftung für Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement in Mecklenburg Vorpommern

Die Stiftung im Norden Deutschlands bietet ein vielfältiges Weiterbildungsprogramm rund um Vereinsrecht, Steuern, Buchführung, Fördermittel, Öffentlichkeitsarbeit, Projektmanagement etc. an. Im Moment finden viele Veranstaltungen online statt, sodass der Zugang auch für Vereine und Organisationen aus anderen Bundesländern vereinfacht wird.
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ÜBER DIE AUTOR*INNEN
Charis

Engagement ist für Charis ein echtes Herzensthema. Deswegen steht sie auch hinter der Idee von letsact. Als Content- und Communications Managerin kümmert sie sich um die Inhalte auf der Website und versorgt unsere Community mit interessanten und inspirierenden Inhalten im Newsletter.